Die Übernachtungsgäste ließen nach den Daten der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“, die vor wenigen Tagen von der IHK München / Oberbayern gemeinsam mit dem Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) sowie dem Bezirk Oberbayern des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern e.V.) präsentiert wurde, außerdem deutlich mehr Geld in der Region: Im Jahr 2014 gaben Touristen im Schnitt pro Tag 164 Euro aus, 2009 waren es noch 131 Euro. Hotels, Gastronomie und Einzelhandel steigerten die Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft im gleichen Zeitraum auf rund 14 Milliarden Euro, was einen Zuwachs von acht Prozent bedeutet. Am Tourismus in München und Oberbayern hängen insgesamt 200.000 Vollzeitarbeitsplätze.
Reformbedarf sieht die IHK-Studie im strukturellen Bereich. Hier bedarf es nach Ansicht der Kammervertreter einer Verschlankung und Effizienzsteigerung. Die Autoren bemängeln dabei ein Kirchturmdenken von Kommunen und kleinen Tourismusverbänden, das angesichts des international immer stärkeren Wettbewerbs überholt und nicht zielführend sei. Touristische Angebote dürften nicht von jeder einzelnen Gemeinde oder von jedem Landkreis entwickelt werden, sondern müssten aus der Perspektive des Gastes von ganzen Regionen konzipiert und vermarktet werden, heißt es dazu in der Untersuchung. Gefordert wird daher, dass die Förderpolitik Anreize für Kooperationen, Zusammenschlüsse sowie mehr Beteiligung der Tourismusbetriebe setzt. Auch sollten Besucherdaten in Museen oder Schlössern systematisch erfasst werden, so dass bessere Informationen über Gäste vorliegen und damit Werbemaßnahmen optimiert werden können.
Alle Einzeldaten der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“ sind im Internet unter www.ihk-muenchen.de/tourismus abzurufen.