2015 wiesen viele Zeitungen darauf hin, dass die Mutschler-Gruppe bis dato schon zwei Designer-Outlet-Center projektiert hat. Eines davon war das 2012 eröffnete Designer-Outlet im niedersächsischen Soltau. Dieses Designer-Outlet wurde von dem Unternehmen Retail Outlet Shopping Management (ROS) betrieben, das auch die Fischhalle in Geislingen übernahm. Unter Outlet-Centern versteht man Verkaufsstellen, in denen Produkte aus nicht mehr aktuellen Kollektionen, Handelsrückläufer oder Waren aus Überproduktionen zu günstigeren Preisen angeboten werden.
Die Mutschler-Gruppe ist ein familiengeführtes Unternehmen, das sich auf die Planung und Realisierung gewerblicher Immobilien spezialisiert hat, wozu natürlich auch Outlet-Center gehören. In dieser Immobiliensparte hat man sich in vielen Jahren eine besondere Kompetenz erarbeitet. Die Projektentwicklungen erstrecken sich in der Regel auf den deutschsprachigen Raum, aber auch in den USA hat die Firmengruppe schon in Büroimmobilien investiert. Deren unternehmerische Wurzeln liegen interessanterweise im Möbel-Einzelhandel. Aus der Entwicklung von solchen Spezialimmobilien ging zunächst die Erwin Mutschler GmbH in Ulm und später die MIAG Mutschler Immobilien AG in Zürich hervor. Derzeit arbeiten an den beiden Standorten rund 20 Mitarbeiter, die baulich, juristisch und finanziell alle Teilschritte zur Umsetzung anspruchsvoller Immobilienvorhaben übernehmen. Nach der Fertigstellung verbleiben die Objekte häufig im Portfolio der Mutschler-Gruppe. Mitunter werden sie auch veräußert, um schnell Liquidität für neue Vorhaben zu schaffen.
Die Erwin Mutschler GmbH wird von Sylvie Mutschler als geschäftsführender Gesellschafterin geführt. Ihr stehen Achim Mettang (Geschäftsführung und Recht), Alois Stöger (Baumanagement), Walter Esperschidt (Controlling) und Petra Schurr (Finanzen) zur Seite. Gleichzeitig fungiert Sylvie Mutschler als Präsidentin des Verwaltungsrates der MIAG Mutschler Immobilien AG aus Zürich. Hier gehören Managing Director Herbert Michel, Volker Wiest im Bereich Baumanagement und Manuel Wyss mit Zuständigkeit für Controlling und Finanzen zu ihrem Führungsteam.
Auf Nachfrage erfährt man Konkreteres zum Leistungsspektrum der Mutschler-Gruppe. Demnach fokussiert sie sich auf große gewerbliche Immobilienprojekte wie beispielsweise Fachmärkte, Handelsstandorte und Bürogebäude. Jedes Vorhaben werde durch ein versiertes Projektteam phasenübergreifend betreut, um dem Kunden von der Planung über den Bauprozess bis zur Schlüsselübergabe alle Leistungen aus einer Hand anbieten zu können. In Zusammenarbeit mit ortskundigen kleinen Unternehmen kümmere man sich um Standortanalysen, Genehmigungen und Gutachten sowie die Erschließungspläne für die Objekte samt angrenzenden Verkehrswegen und Grünflächen. Erst dann gehe es an die eigentliche Bauausführung, heißt es unternehmensseitig.
Geschäftsführerin Sylvie Mutschler beschreibt ihre Philosophie so: „Die Entwicklung eines großen Immobilienprojektes ist ein komplexer Prozess. Jedes Vorhaben ist anders, weil die jeweiligen Bedingungen anders sind. Eines jedoch ist immer gleich: Um ein Projekt zu einem Erfolg zu machen, muss man sich intensiv mit den Bedürfnissen aller Beteiligten auseinandersetzen: denen der Gemeinde, in der das Objekt entstehen soll, denen der Mieter, die es mit Leben erfüllen sollen, und denen der Kunden oder Besucher, die es nutzen werden.“ Bei der Mutschler-Gruppe beruhe die nötige Flexibilität in punto Projektplanung und -umsetzung auf einem starken wirtschaftlichen Fundament. Deshalb seien beste Voraussetzungen erfüllt, um auch „große Lösungen verlässlich zu realisieren“.
Zu den vielen Referenzobjekten der Unternehmensgruppe gehört das Carré Badenstedt. Es war in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover eines der ersten Geschäfts-, Büro- und Praxisgebäude im energiesparenden Passivhaus-Standard und wurde 2007 dreigeschossig an der Kreuzung Badenstedter Straße/Carlo-Schmid-Allee errichtet. Es stellt mit seiner modernen Architektur eine markante Eckbebauung dar und fand 2016 einen neuen Eigentümer. Im August 2012 besuchte Hannovers damaliger Oberbürgermeister Stephan Weil das Badenstedter Carré und freute sich über eine Kita als neue Mieterin. Die „Hannoversche Allgemeine“ schrieb aus Anlass des Besuchs, dass sich das Einkaufs- und Bürozentrum nach einer schwierigen Startphase längst zu einem „Vorzeigeprojekt“ entwickelt und die Mutschler-Gruppe als Betreiberin des Carrés für die Kita-Ansiedlung viel Geld ausgegeben habe. „Rund eine halbe Million Euro hat der Umbau für die Betreuungseinrichtung gekostet“, sagte Bauleiter Alois Stöger. Er bezeichnete das Zentrum trotzdem als „Herzensangelegenheit“ und „sehr gute Aufwertung“ des Stadtteils.