Die Tatverdächtigen wurden schon am Dienstagmorgen von der Polizei festgenommen und befinden sich nach einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg in Untersuchungshaft. In ihren Wohnungen in Lichtenfels und Redwitz konnte Beweismaterial wie die Beute und eine Maske sichergestellt werden.
Gegen eine Frau, die einen der Asylanten zum Zeitpunkt der Festnahme in ihrem Auto mitnahm und ihn vermutlich auch zum Tatort gefahren hatte, wird wegen des Verdachts der Beihilfe zum Raub ermittelt.
Die Ermittlungen ergaben, dass der 23-jährige Syrer Mitarbeiter des Fliesenlegers ist und somit seinen eigenen Arbeitgeber attackiert, gefesselt und beraubt hat. Nach Medienberichten hatte der 67-jährige Firmeninhaber den Flüchtling erst im Sommer eingestellt, um ihm bei der Integration zu helfen. Der Handwerker wird mit der Aussage zitiert: „Er war immer wieder in mein Geschäft gekommen und hatte um Arbeit gebettelt. Immer wieder.“
Die Staatsanwaltschaft Bamberg geht inzwischen dem schwerwiegenden Verdacht nach, dass zumindest der ältere Asylbewerber den Betrieb überfallen hat, um mit der Beute sogenannte Rebellen im Kampf gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen.
„Es ergaben sich Hinweise, dass der 23-jährige Beschuldigte, ein Mitarbeiter des Fliesenlegerbetriebs, seinen Anteil an der Tatbeute zur Finanzierung von Kampfhandlungen in Syrien einsetzen wollte“, sagte der Bamberger Oberstaatsanwalt Christopher Rosenbusch. „Deshalb hat die Staatsanwaltschaft Bamberg, die für die Verfolgung von Staatsschutzdelikten zuständig ist, die Ermittlungen übernommen, da neben dem Vorwurf des schweren Raubes auch der Anfangsverdacht der Terrorismusfinanzierung besteht.“
Es wird nun geprüft, ob mit dem Geld womöglich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ unterstützt werden sollte.
Wie das bayerische Innenministerium mitteilte, handelt es sich bei dem Raubüberfall von Redwitz um den ersten Verdachtsfall einer kriminellen Geldbeschaffung durch Asylbewerber für den Syrien-Krieg.