Die Niederlage des favorisierten SPD-Kandidaten läutet das Ende einer Ära in Memmingen ein. SPD-Mann Ivo Holzinger führte 36 Jahre lang die Geschicke der kreisfreien Stadt und war bei seinem Ausscheiden der dienstälteste Oberbürgermeister Deutschlands. Auch die beiden vorherigen Oberbürgermeister kamen von der SPD.
Holzingers Nachfolger und Parteifreund Markus Kennerknecht war nur 38 Tage im Amt, als er im Dezember letzten Jahres nach einer Herzattacke beim Joggen verstarb.Am 6. November 2016 hatte Kennerknecht die Stichwahl für sich entschieden. Mit Unterstützung der FDP kam er auf 59,2 Prozent der Stimmen; auf den Gegenkandidaten Robert Aures von der CSU entfielen nur 40,8 Prozent. Die Amtsgeschäfte wurden vorübergehend von der Zweiten Bürgermeisterin Margareta Böckh (CSU) übernommen.
Jetzt ist die SPD-Bastion Memmingen gefallen und die CSU kann jubeln, nachdem ihr kommunalpolitisches Fundament durch den Verlust von Rathäusern wie zuletzt in Landshut bröckelte.