Der ausrichtende Bürgerverein sagte die 67. Sandkerwa am Mittwochabend überraschend ab und lud zu einer Pressekonferenz an diesem Samstag ein. Auf der Internetseite des Bürgervereins Bamberg 4. Distrikt ist zu lesen: „Es ist uns nicht leicht gefallen, nach 66 Jahren diesen Schritt zu gehen. Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage und der finanziellen Risiken sind wir als ehrenamtlicher Verein nicht mehr in der Lage, diese Veranstaltung auszurichten.“
Nach Medienberichten wurde Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) vom Verein in einer E-Mail darüber informiert und die Absage mit terroristischen Gefahren für Großveranstaltungen begründet. Aufgrund der Sicherheitsproblematik könne man das Volksfest mit jährlich etwa 300.000 Besuchern als ehrenamtliche Organisation nicht mehr verantworten. „Leider muss der Bürgerverein diesen Schritt gehen und seine 66-jährige Tradition beenden“, heißt es.
Die Stadt Bamberg zeigte sich irritiert. „Ich will mich bei der Spekulation über die Motive jetzt nicht einmischen. Ich will mit den Veranstaltern erst einmal persönlich reden“, sagte der Oberbürgermeister.
Großes Bedauern herrscht auch bei den Standbetreibern, die aber vielfach Verständnis für die Veranstalter äußern, weil die behördlichen Auflagen immer höher geworden seien. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann widersprach am Donnerstag solchen Aussagen. Von der Polizei seien keine zusätzlichen Anforderungen an die Sandkerwa gestellt worden. „Es gibt auch hinsichtlich der Sicherheitslage in Bamberg keine besonderen Probleme aus Sicht der Polizei“, so der CSU-Politiker.