Diese „Demokraten“ halten den Bürger als Individuum für unfähig und unmündig, für sich selbst eine Entscheidung zu treffen. Sie sprechen dem Bürger die Fähigkeit ab sich selbst zu informieren oder unterstellen, dass die Möglichkeit der freien Information nicht mehr gegeben ist.
Gibt es tatsächlich eine „Lügenpresse“ und wo stehen die Guten und wo die Bösen? Eine derartige Argumentation und Einstellung zur Demokratie betrifft den Kern oder theatralisch ausgedrückt, den heiligen Gral der Demokratie.
Auch die Argumentation, das Wohl und Wehe einer Gesellschaft aus Europäischen Unionsbürgern widerspreche einem Austritt aus dieser sogenannten Wertegemeinschaft, geht fehl; ebenso eine Einstellung, die sich konträr zum Wesenskern der Demokratie verhält. Es ist das „ius suum“, sein Recht des Bürgers in einer Demokratie eine Präferenzordnung aufzustellen und nicht das Recht einer Institution. Die Entscheidung über das Wohl und Wehe einer Gesellschaft beruht auf der subjektiven Entscheidung des Individuums in der Gesellschaft, die in der Summe der Einzelentscheidung zu einer Mehrheit führt.
Die Forderung nach mehr Demokratie besteht in der Ausweitung dieses Rechts und nicht in einer weiteren Einschränkung, wie es mit der Schaffung der EU geschehen ist. Die EU selbst mit den geschaffenen Institutionen bleibt und ist ein undemokratisches Gebilde, unabhängig davon, ob in der Gesamtschau die EU vorteilhaft sein mag oder nicht. Nur die gegenseitige Achtung des „ius suum“ des Einzelnen in gleicher Weise des Anderen beruhend auf gegenseitiger Übereinkunft oder/und beruhend auf historischem, sozialen, kulturellen Vorgang ermöglicht eine freiheitliche Gesellschaft.
Das „ius suum“ beinhaltet grundsätzlich die gleichwertige Teilnahme an einer Gesellschaft. Institutionen, sofern diese von Nöten sind, stellen in der Regel Ausführungsorgane dar und sollen in einer modernen Informations- und Wissensgesellschaft weitgehend aus der Entscheidungsverantwortung verdrängt werden.
"Mehr Demokratie, mehr Teilhabe."
Demokratie ist nicht die Frage des Wettbewerbs, sondern die Frage der Übereinstimmung. Ist die „Übereinstimmung" aufgedrängt oder mit einer relativ kleinen Mehrheit erreicht, treten zwangsläufig Konfliktlinien in einer Gesellschaft auf. Nicht nur die Linken, sondern auch die AfD fordert mehr Demokratie in Form von Volksentscheiden.