Die „Bild“-Zeitung berichtete daraufhin, dass der Abgeordnete Anfang September im Bett einer Prostituierten heimlich die Handy-Kamera mitlaufen ließ. Als die Frau registrierte, dass sie gefilmt wird, soll sie von Förster die sofortige Löschung der Sex-Aufnahmen verlangt haben. Im Zuge der Auseinandersetzung soll der SPD-Politiker die Prostituierte auch körperlich attackiert haben.
Jetzt ließ Linus Förster über seinen Anwalt mitteilen, dass er sein Landtagsmandat mit sofortiger Wirkung niederlegen und zudem aus der SPD austreten werde. Wegen der staatsanwaltlichen Ermittlungen sehe er sich nicht mehr in der Lage, seine politische Arbeit in gewohnter Weise auszuüben.
Der 51-Jährige war bislang jugendpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, stellvertretender Vorsitzender des Europaausschusses und Vorsitzender des SPD-Bezirks Schwaben.
Die Bundestagsabgeordnete und Augsburger SPD-Chefin Ulrike Bahr sprach unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe von einer „hochsensiblen Angelegenheit“, die für alle Beteiligten „existenzbedrohende“ Konsequenzenhaben könne.
Die Bayern-SPD reagierte auf den politischen Rückzug Försters erleichtert. Der Landesvorsitzende Florian Pronold sagte: „Er selbst hat erklärt, dass sein Verhalten mit der Mitgliedschaft in der SPD und im Bayerischen Landtag unvereinbar ist.“ SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher ergänzte einsilbig: „Der Rückzug von Herrn Förster ist richtig und notwendig.“