Diese neue Schutzausstattung geht auf das im Juli 2016 beschlossene Maßnahmenkonzept „Sicherheit durch Stärke“ zurück. Jeder Schutzwestenträger bei der bayerischen Polizei soll als Grundelement eine „Funktionshülle“ erhalten, die lageangepasst mit zusätzlichen Schutzelementen erweitert werden kann. Zusätzlich können Einsatzmittel wie Funkgeräte oder zusätzliche Magazine besser verstaut werden. Hierzu werden insgesamt rund 10.000 „ballistische Ergänzungs-Sets“ angeschafft.
Unterschiedliche Schutzsysteme verschiedener Hersteller wurden unter diversen Einsatzbedingungen getestet. Daran waren Einsatzkräfte des Wach- und Streifendienstes und der Einsatzeinheiten von sieben Polizeipräsidien beteiligt. Damit alle Ausrüstungsgegenstände sicher und schnell zugänglich in den Einsatzfahrzeugen verstaut werden können, wurde in Zusammenarbeit mit der BMW AG ein spezieller Kofferraumausbau entwickelt. Ab Juli 2017 sollen damit alle neuen BMW-Streifenfahrzeuge ausgerüstet werden.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte: „Dieser Ausrüstungsumfang ist im Streifendienst in Deutschland einmalig und sollte bundesweiter Standard werden, um Polizeibeamte bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen besser zu schützen.“ Dafür würden im Freistaat 30 Millionen Euro ausgegeben.
Ein weiterer Baustein zur Stärkung der bayerischen Polizei ist die Ausstattung von 32.000 Waffenträgern mit einer hochmodernen Dienstwaffe. Zusätzlich soll die Landespolizei in den Jahren von 2017 bis 2020 zweitausend neue Stellen bekommen.