Knapp fünf Monate vor der Bundestagswahl hatte Bayerns DGB-Chef Matthias Jena eine klare Botschaft für die Teilnehmer der Kundgebungen: „Lasst uns diesen 1. Mai feiern als Tag, an dem wir für soziale Gerechtigkeit und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland und Europa kämpfen. Für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik, für gerechte Steuern und für eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung.“ Es gelte für sichere Arbeit und eine starke Tarifbindung einzutreten und gegen Befristung, Minijobs und ungleiche Bezahlung zu kämpfen.
Verena Di Pasquale, stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern, warnte in ihrer Rede zum Tag der Arbeit in Würzburg: „Zukünftig droht immer mehr Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, der soziale Abstieg im Alter. Das liegt an den Rentenkürzungen der Vergangenheit. Beschlossen wurde, das gesetzliche Rentenniveau immer weiter abzusenken. Das bedeutet, dass es selbst für Durchschnittsverdienende im Alter eng wird.“
Insbesondere Frauen seien schon jetzt häufig von Altersarmut betroffen. In Würzburg kämen die männlichen Altersrentner im Schnitt auf 931 Euro und Frauen sogar nur auf 653 Euro monatlich. Das reiche nicht ansatzweise für ein sorgenfreies Leben im Alter. „Bereits heute erhalten in Bayern mehr als drei Viertel aller Frauen eine Rente, die unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt“, so Di Pasquale. Die Konsequenz daraus müsse eine deutliche Erhöhung des Rentenniveaus sein.