So kam es jetzt auch. Auf dem CSU-Listenparteitag in Germering stimmten am Samstag 98,4 Prozent der Delegierten für Herrmann als Spitzenkandidaten. Die Partei schlug gleichzeitig vor, dass der 60-Jährige im Falle eines Wahlsieges von CDU und CSU das Bundesinnenministerium übernimmt. Seehofer nannte Herrmann fachlich kompetent, verlässlich, menschlich integer und befähigt, auch die schwierigsten Aufgaben zu lösen. Die Personalie sei keinesfalls ein Angriff auf CDU-Amtsinhaber Thomas de Maizière. „Joachim Herrmann ist ein Angebot für etwas, nicht gegen etwas oder jemanden“, versicherte Seehofer.
Der mit solchen Lorbeeren Bedachte sagte, keine Partei habe mehr Kompetenz in der inneren Sicherheit als die CSU. Sie stehe für einen starken Staat, der seine Grenzen schütze und kontrolliere, wer ins Land komme. Diese Beteuerungen zielen ganz offensichtlich auf die Wähler der AfD, deren bayerischer Landesverband schon die Wahlkampflosung „Wer CSU wählt, bekommt Merkel“ ausgegeben hat.
Auf die Listenplätze zwei bis fünf wurden Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, seine parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär, Generalsekretär Andreas Scheuer sowie Entwicklungsminister Gerd Müller gewählt.