Nach der Präsentation aktueller Daten zu Asyl, Migration und Integration durch Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung diskutierten beim „Tag der Jobcenter“ Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), Reinhard Sager (Deutscher Landkreistag), Karl-Sebastian Schulte (Zentralverband des Deutschen Handwerks) und Detlef Scheele (Bundesagentur für Arbeit) über die Integrationschancen von Asylbewerbern in Arbeit und Gesellschaft.
Beim Jobcenter-Tag wurde bekannt, dass derzeit eine halbe Million anerkannte Asylbewerber Hartz IV bezieht. Die Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt sei kein Sprint, sondern ein Dauerlauf, räumte selbst Bundesministerin Andrea Nahles ein.
Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hatte von den Asylsuchenden, die 2015 nach Deutschland kamen, im letzten Jahr erst jeder Zehnte einen Job. Dem IAB-Wissenschaftler Herbert Brücker zufolge ist das Bildungsniveau der Asylbewerber teils deutlich höher als im Schnitt ihrer Herkunftsländer, aber trotzdem wesentlich niedriger als das der deutschen Bevölkerung.
Das spiegelt sich in der nach Bevölkerungsgruppen aufgefächerten Arbeitslosenquote wider. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bezogen im Januar dieses Jahres 69,7 Prozent der in Deutschland lebenden Syrer Hartz IV. Bei Zuwanderern aus Eritrea lag die Hartz-IV-Quote bei 50,5 Prozent, gefolgt von Irakern mit einer Quote von 50,1 Prozent.