Ein Polizeisprecher trat letzten Montag Behauptungen entgegen, nach der Wiedereinführung der Grenzkontrollen hätten sich die Asylantenzahlen verringert: „Die Zahlen bleiben seit Einführung der Grenzkontrollen stabil.“ Vor kurzem wurde bekannt, dass Bundespolizisten seit dem Beginn der wirkungslosen Einreisekontrollen mehr als 500.000 Überstunden geleistet haben. In der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage heißt es, dass zwischen dem 13. September und dem 16. Oktober von der Bundespolizei „Mehrleistungen in Höhe von ca. 500.000 Stunden erbracht“ wurden.
Oliver Platzer vom Bayerischen Innenministerium sieht aufgrund seiner Prognose von über zwei Millionen Asylanten bis Jahresende auch keine Anzeichen einer Entspannung und sagte: „Ich warne davor, die Lage zu entdramatisieren.“ Nur weil die Organisation der Versorgung, Erstunterbringung und Weiterverteilung der Flüchtlinge auf andere Bundesländer nun reibungsloser verlaufe als noch vor einigen Monaten, sei das Hauptproblem, diese Menschen in die Gesellschaft zu integrieren, noch lange nicht gelöst.
Kurz vor Merkels Gastauftritt beim Münchner CSU-Parteitag forderte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer noch einmal einen Kurswechsel der Bundesregierung: „Wie man es dreht und wendet, an einer Begrenzung, einer Obergrenze führt kein Weg vorbei.“