Eine erhöhte Armutsgefahr wurde in Bayern für junge Erwachsene im Alter von 18 bis unter 25 Jahren (16,8 Prozent) und für Personen ab 65 Jahren (16,7 Prozent) gemessen. So waren im Jahr 2015 im Freistaat 18,8 Prozent der Frauen über 64 Jahre armutsgefährdet, wohingegen dies nur auf 14,0 Prozent der älteren Männer zutraf.
Zudem wiesen vor allem Alleinerziehende und deren Kinder (36,7 Prozent) sowie Erwerbslose (43,8 Prozent) eine überdurchschnittliche Armutsgefährdung auf. Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren waren jedoch nicht generell von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen.
Erwartungsgemäß gab es einen engen Zusammenhang zwischen dem Erwerbsstatus und der Einkommenssituation der Privathaushalte. So waren von den bayerischen Erwerbstätigen 2015 insgesamt 5,4 Prozent armutsbedroht, während die Quote bei den Erwerbslosen bei 43,8 Prozent lag.
Im Vergleich aller Bundesländer verzeichnete Bayern aber den niedrigsten Bevölkerungsanteil mit Armutsgefährdung. Baden-Württemberg und Hessen folgten mit 11,8 beziehungsweise 14,4 Prozent. Schlusslicht der deutschen Bundesländer war Bremen, wo jeder Vierte (24,8 Prozent) armutsgefährdet war. Bundesweit betrug die Quote 15,7 Prozent.
Die Armutsgefährdungsquote bezeichnet gemäß einer EU-Definition den Anteil derjenigen Personen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung auskommen müssen.