Wie schon in den letzten Tagen zu erkennen, scheint der AfD-Vize den medialen Paradigmenwechsel noch immer nicht zu realisieren, wonach ein Eckart Lohse, der die Gauland-Boateng-Skandalisierung eingefädelt hatte, eben nicht nur berichtender Journalist, sondern auch politischer Gegner sein kann. Weiß Alexander Gauland noch immer nicht, dass ein Bürgerlicher das „Wer-hat-was-habe-ich-niemals-gesagt-Spiel“ in deutschen Medien nicht gewinnen kann?
Mehr Glück hatte da die Migrationsforscherin Bilgin Ayata, deren Rassismusbegriff als Allzweckwaffe gegen konservative Restbestände reüssierte, während der in der Vergangenheit als „Pegida-Erklärer“ gescholtene Dresdner Politologe Werner Patzelt schnell begriff und es bei einigen Worthülsen bewenden ließ.
Sorgen darf man sich um die deutsche Sozialdemokratie machen, deren Bundesjustizminister Heiko Maas es auch bei Anne Will nicht an düsterer Herablassung fehlen ließ, und vielleicht ist es gerade die für so manchen SPD-Politiker typische Anmaßung, die keinen Widerspruch zulässt und Politikern wie Alexander Gauland erst zur großen öffentlichen Bühne verhalf.
Hier kann man die Sendung nochmal ansehen: www.ardmediathek.de/tv/Anne-Will/Guter-Nachbar-schlechter-Nachbar-Wie-/Das-Erste/Video?bcastId=328454&documentId=35804508